Fortbildung macht den Unterschied: Wie gezielte Weiterbildung die Autismus-Kompetenz von Lehrkräften stärkt
Ob Grundschule oder Berufskolleg: Immer mehr Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum besuchen Regelschulen. Damit Inklusion gelingen kann, benötigen Lehrkräfte fundiertes Wissen über autismusspezifisch angepasste Unterrichtsmethoden, ein sicheres Gespür für sensorische Bedürfnisse und die Fähigkeit, Barrieren im Schulalltag abzubauen. Eine Doktorarbeit der Liberty University (2024) zeigt eindrucksvoll, dass genau hier maßgeschneiderte sonderpädagogische Fortbildung ansetzt und messbare Erfolge erzielt.
Was die Studie belegt: Weiterbildung erhöht Fachwissen und Selbstvertrauen.
Die Langzeit-Untersuchung begleitete 86 Lehrkräfte aus unterschiedlichen Schulformen, die ein praxisnahes Training zur Frühförderung von Autismus absolvierten.
Ergebnisse in Kürze:
- Wissenszuwachs: Das Fachwissen stieg im Durchschnitt um fast 30 Prozent. Lehrkräfte konnten nach dem Kurs Autismus-Merkmale sicherer erkennen und passende Förderpläne entwickeln.
- Mehr Selbstvertrauen: 80 Prozent der Teilnehmer:innen gaben an, sich anschließend deutlich sicherer im Umgang mit autistischen Schüler:innen zu fühlen.
- Anwendungsorientierung: Über 90 Prozent nutzten ein halbes Jahr später weiterhin Strategien aus dem Kurs, z. B. klar strukturierte Lernumgebungen oder visuelle Tagesabläufe.
Kurzgesagt: Gut konzipierte Fortbildungen sind ein zentraler Hebel, um Inklusion in der Schule nicht nur theoretisch zu fordern, sondern praktisch umzusetzen.
Warum Fortbildungen das Schulklima verändern
- Frühzeitige Diagnostik begünstigen:
Wer die Besonderheiten und Merkmale kennt, bemerkt Auffälligkeiten früher. Das verhindert lange Irrwege und schafft früh Zugang zu Hilfen. - Autismusfreundliche Unterrichtsmethoden einüben
Lehrkräfte lernen wie sie den Lernstoff in kleine visualisierte Einheiten gliedern, Pausensignale einbauen oder reizarme Rückzugsorte einrichten können: Das sind bewährte Bausteine aus Ansätzen wie TEACCH oder ESDM. - Team-Kompetenz aufbauen
Gute Programme beziehen auch Schulbegleitungen und pädagogische Fachkräfte ein. So entstehen ein gemeinsames Verständnis für Inklusion und ein verlässlicher Förderplan, der in multiprofessioneller Zusammenarbeit entwickelt werden kann. - Konflikte entschärfen
Durch präventive Strategien verringern sich stressbedingte Eskalationen. Das verbessert das Klassenklima für alle Lernenden.
Praxistipps: Kompetenz sofort vertiefen
- Kleinschrittig starten: Integrieren Sie zunächst ein visuelles Klassen-Regelplakat oder einen eindeutigen Pausen-Timer.
- Kollegial hospitieren: Besuchen Sie Klassen, in denen bereits autismusfreundliche Strukturen umgesetzt werden.
- Eltern als Expert:innen einbeziehen: Gemeinsame Übergabebögen helfen z. B. dabei, individuelle Bedürfnisse und sensorische Trigger zu verstehen.
Wie JuCare Sie unterstützt: Jetzt Fortbildung buchen und Ihre Kompetenzen stärken
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Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen Lernumgebungen zu gestalten, in denen jedes Kind ob mit oder ohne Autismus, seine individuellen Stärken entfalten kann!