JuCare leitet aus seinem Selbstverständnis von Schulbegleitung ein grundlegendes und handlungsleitendes Ziel ab. Unsere Schulbegleiter:innen tragen im Rahmen ihrer Tätigkeit dazu bei, eine bedarfs- und ressourcenorientierte Einbindung der Schüler:innen in das soziale Umfeld zu erreichen. Die zunehmende Befähigung zur Eigenständigkeit und somit eine wachsende Unabhängigkeit von der entsprechenden Unterstützung sind die nächsten Ziele und Gelingensbedingungen für einen erfolgreichen Schulbesuch.

So lange wie nötig – so kurz wie möglich

Dieser therapeutische Grundsatz ist für JuCare handlungsleitend und fußt auf dem Selbstverständnis, dass Schüler:innen mit einem individuellen Unterstützungsbedarf, wie z.B. bei einer autismusspezifischen Einschränkung der Handlungsfähigkeit, trotz Annahme der Schulbegleitung den schulischen Alltag selbstständig und eigenverantwortlich bewältigen und gestalten wollen. Dieses Streben entspricht dem Grundbedürfnis des Menschen nach Autonomie, neben den Grundbedürfnissen nach sozialer Eingebundenheit und Kompetenz. Diese Haltung und Annahme ist aus fachlicher Sicht ein Meilenstein in der Umsetzung gelungener Inklusion. Für die Schulbegleiter:innen ergeben sich hieraus komplexe Anforderungen an ihre schulische Tätigkeit.

Nähe und Distanz in der Beziehung – ein Balanceakt

Eltern wissen, wenn ihr Kind eine Schulbegleitung erhält, dass es durch diese Person viele Stunden in der Woche in Situationen begleitet wird, die von den Eltern nicht beeinflusst werden können – und sollen. Die Sorge, dass ihr Kind sich wohlfühlt, ist häufig groß und Erleichterung kommt durch die Gewissheit, dass Schulbegleiter:in und Kind eine gute Beziehung eingehen. Aber auch hier ist es die Aufgabe der Schulbegleiter:in darauf zu achten, dass Bindungen und Beziehungen nicht zu eng und Distanz und Ablösung gut gestaltet werden, um Selbständigkeit zu fördern und damit den Hilfebedarf schrittweise zu reduzieren.

Die Schulbegleiter:innen – Navigatoren durch den Schulalltag

Sie sind Impulsgeber und Dolmetscher, Steuermann (-frau) und Matrose. In bestimmten Situationen sind sie ein Anker, oder sogar ein ganzer Hafen. Sie sind der Wind in den Segeln und der Leuchtturm bei unklarer Sicht. Sie sollen Selbstwirksamkeitserleben und soziale Eingebundenheit ermöglichen und vor harter Brandung schützen. Das kann die Schulbegleitung nicht allein vollziehen. Hierzu bedarf es eines multiprofessionellen Teams in der Schule. JuCare schafft einen unterstützenden fachlichen Rahmen, um die Schulbegleiter:innen in den Schulalltag fest einzubinden und gemeinsam mit Lehrer:innen, sowie anderen Fachkräften und vor allem den Eltern einen einheitlichen Blick auf das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen zu legen.

„Unser Sohn Felix liebt alles was mit „Star Wars“ zu tun hat, aber vor allem den kleinen Droiden C-3PO, der viele Sprachen versteht und alles protokolliert, was geschieht. Für Felix ist unser Schulbegleiter so etwas wie C-3PO“

— Die Mutter eines autistischen Schülers